(1) | Die (ursprünglichen) Religionszugehörigkeiten von Rupert, Laura, Josef und Friederike Holzer gehen aus Abschriften von Geburts-/Tauf-/Heiratsbeurkundungen der zuständigen Stellen hervor, sind aber auch bei den Eintragungen zur katholischen Eheschließung von Rupert und Laura (am 27.6.1898), bzw. den Taufen von Laura, Josef und Friederike (ebenfalls am 27.6.1898) bei der Pfarre Reindorf in Wien angegeben. Die Austritte aus der jüdischen Glaubensgemeinschaft sind im Matrikenamt der IKG Wien dokumentiert. Was Josef Holzers Eltern anlangt, so ist Rupert Holzer lt. Sterbebuch der Pfarre Neumarkt/Steiermark am 22.12.1922 dort verstorben. Seine Gattin lebte danach bei Tochter Friederike, die seit 1919 in Mödling mit Alois Kerngast verheiratet war, und verstarb Ende Juli 1938. Friederike verstarb ebendort im Juni 1968, Dokumente und Fotos aus ihrer Verlassenschaft verdanken wir Frau Claudia Billan in Wien. |
(2) | Zu Josef Holzers künstlerischem Werdegang bis 1931 siehe seinen Artikel in „Radiowelt“, Heft 2/1931. Das Carltheater war Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts neben dem Theater an der Wien das wichtigste Operettenhaus in der Reichshauptstadt. Entsprechend lang ist die Liste bekannter bis berühmter Werke, die dort ihre Uraufführung erfuhren. Allein nach 1900 gab es ca. 40 davon, ein Gutteil unter der musikalischen Leitung von Josef Holzer. Einige Titel: „Der Walzertraum“ von Oskar Straus (1907), „Die Zigeunerliebe“ von Franz Lehár (1910), „Die Bajadere“ von Emmerich Kálman (1921). Das Gebäude des Carltheater wurde durch die Bombardements gegen Ende des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt, 1951 abgerissen und durch das Galaxie-Hochhaus ersetzt. |
(3) | Zur Bindung der Wiener Symphoniker an die RAVAG siehe Ernst Kobau: Die Wiener Symphoniker. Eine sozialgeschichtliche Studie. Wien 1991. |
(4) | Siehe dazu Andrew Lamb (Hrsg.): Unterhaltungsmusik aus Österreich. Max Schönherr in seinen Erinnerungen und Schriften. New York 1992. |
(5) | Das geht aus dem beim ORF noch archivierten Personal-Datenblatt hervor. |
(6) | Laut Mitteilung des Wiener Stadt- und Landesarchivs. |
(7) | Die Ankündigung für Josef Höfler als Gastdirigent findet sich in der VARA-Programmzeitschrift „Radiogids“, Jg. 12, H. 29, 21.5.1938, S. 71, ein Artikel über Josef Holzer mit der Klarstellung zum Pseudonym in „Radiogids“, Jg. 12, H. 41, 13.8.1938, S. 9. |
(8) | Diese Angaben finden sich in Dick Verkijk: Radio Hilversum 1940-1945. De Omroep in de Oorlog. Amsterdam 1974. |
(9) | Fernschreiben der Rundfunkbetreuungsstelle Hilversum Nr. 1/864 vom 16.2.1942 aus dem Bestand des „Nederlands Instituut voor Oorlogsdocumentatie“ (NIOD). |
(10) | Franz Hoffmann war ein nach Holland emigrierter Operetten- und Wienerlied-Sänger, der Ende der 1920er/Anfang der 1930er Jahre über Schallplatteneinspielungen und Rundfunksendungen (viele zusammen mit Josef Holzer) breite Beliebtheit erlangte. Er war es, der auch Josef Holzer nach seiner Entlassung in Wien 1938 zum sozialdemokratischen Rundfunk in den Niederlanden (VARA) vermittelte. Er selbst war für verschiedene Rundfunkvereinigungen tätig, zuletzt auch noch nach der Radiokonzentration durch die Nationalsozialisten als Leiter der Abteilung für „Leichte Musik“. NS-feindlicher subversiver Umtriebe verdächtigt, wurde er Ende Mai 1942 entlassen. Über Entschädigungszahlungen konnte er sich bis Kriegsende durchbringen und war nach einem Entnazifizierungsverfahren noch einige Jahre bei verschiedenen wiedererstandenen Radiovereinigungen engagiert. In den 1950er Jahren wieder beim österreichischen Rundfunk in Wien engagiert, verbrachte Hoffmann den Lebensabend in einem kleinen Dorf nahe Hilversum, seiner langjährigen Wirkungsstätte beim Rundfunk in Holland, wo er schließlich am 18.4.1983 im Alter von 83 Jahren verstarb. (Quellen: Niederländisches Nationalarchiv/Säuberungskommission für das Rundfunkpersonal/Akt Franz Hoffmann/diverse Dokumente; Dick Verkijk: Radio Hilversum 1940-1945. De Omroep in de Oorlog. Amsterdam 1974.) |
(11) | Die Begründung der Kommission in einem Schreiben an Frau Holzer lautete: „Da wegen des Ablebens Ihres Mannes die Untersuchung nicht vollständig durchgeführt werden konnte, stützt sich das Urteil der Kommission hinsichtlich des Verhaltens Ihres Mannes während der Besatzung auf hier bekannte Tatsachen. Mit Verweis auf die positiven Erklärungen der Herren Janssen und Hoffmann will Ihnen die Kommission auf diesem Weg mitteilen, dass sie als Ergebnis ihrer Untersuchung keinen Einwand gegen eine Wiederbeschäftigung Ihres Mannes gehabt hätte.“ (Niederländisches Nationalarchiv/Säuberungskommission für das Rundfunkpersonal/Akt Josef Holzer/Dokument ohne Datum (Aussage Hoffmann) und Dokument vom 7.1.1945 (Kommissionsschreiben an Frau Holzer)). |
(12) | Siehe dazu den Nachruf von Viktor Hruby in Radio Wien, Jg. 1946, H. 11, 29.6.1946, S. 6. |
(13) | Die Meldedaten zu Karoline und Herbert Holzer sind beim Meldeamt Mödling dokumentiert. |