(1) | Die Angaben zur Familiengeschichte basieren auf dem oben angeführten Interview und darüber hinaus auf dokumentierten Gesprächen und Mailverkehr mit Zwi Nigal. Die Eltern von Theodor Otto Engel waren Viktor und Tzila, welche noch einen zweiten Sohn hatten. Dieser war zunächst bei den k.u.k Staatsbahnen und nach dem ersten Weltkrieg bei den Tschechischen Staatsbahnen in Brünn tätig. Er selbst verstarb 1936, seine Gattin und vier der fünf Kinder wurden von den Nationalsozialisten deportiert, zwei davon überlebten das Konzentrationslager. Eine Tochter konnte noch rechtzeitig emigrieren. |
(2) | Die Eltern von Jeannette Engel hießen Marcus und Rosa, geb. Schönherz. Von ihren Geschwistern starb eine Schwester früh an einer Krankheit und Jeanettes Lieblingsbruder fiel im Ersten Weltkrieg als Artillerieoffizier in Italien. Der Großteil der anderen Geschwister wanderte in verschiedene Länder (USA, Südamerika, Israel) aus. Die in Wien lebende Schwester konnte mit ihrer Familie noch rechtzeitig vor den Nationalsozialisten nach Südamerika flüchten und emigrierte später nach Israel. Zwei in Andrichau bzw. dessen Nähe wohnhaft gebliebene Brüder und ihre Mutter wurden nach Auschwitz deportiert, ebenso wie ein in Paris lebender Bruder mit Gattin und zwei Kindern. |
(3) | Oskar Schramek stand als (letzter) Präsident dem 1875 gegründeten Verein "Aeschel Awrachom" vor, der Bauherr und Träger der Vereinssynagoge in der Pazmanitengasse 6 war. Theodor Otto Engel gehörte dem Vorstand dieses Vereins an. Die Synagoge wurde beim Novemberpogrom 1938 durch die Nationalsozialisten zerstört. Oskar Schramek wurde 1942 deportiert und hat den Holocaust nicht überlebt. |
(4) | Zum Flüchtlingstransport, an welchem Frau Engel teilnahm, siehe auf der Homepage „Juden in Krems“, Archiv Februar 2005, den Beitrag von Gabriele Anderl: „Entweder ihr verschwindet über die Donau oder in der Donau“. Die Flucht österreichischer Juden nach Palästina. http://judeninkrems.at/gabriele-anderlentweder-ihr-verschwindet-uber-die-donau-oder-in-der-donaudie-flucht-osterreichischer-juden-nach-palastina/ (27.2.2023). |
(5) | Es hat auch nach dem 9.10.1942 noch Deportationen aus Wien nach Theresienstadt gegeben, allerdings in weit geringerer Zahl als in jenen Transporten, die zwischen 20.6. und 9.10.1942 durchgeführt wurden. Siehe dazu Herbert Rosenkranz: Verfolgung und Selbstbehauptung. Die Juden in Österreich 1933-1945. Wien 1978. |